GOTTES WILLE - Medizinmaenner, Pharmacy, Vaiola Hospital und German Clinic.

Es ist absolut unmoeglich eine echte Freundschaft, oder das Vertrauen zu Tongan zu bekommen.

Zum Einen liegt es daran, das sie grossen Respekt vor den Weissen haben, zum Anderen sind sie nicht sehr gespraechig und erzaehlen, wenn sie wollen nur das was man fragt. Eine Freundschaft zu einem Palagi (sprich: Palangi - ag = ang) ist also mehr materiell zu sehen und heisst weisser Mann. Zu Zeiten des Kanibalismus hiess es Langschwein, lesen Sie mehr ueber Kanibalismus auch auf der Osterinsel.

Im Umgang zueinander heisst es “ was Dein ist, ist auch Mein “. Vertrauen bekommt man nur begrenzt, so wird angebotene, oder durchgefuehrte Hilfe mit Argwohn und Misstrauen begegnet. Geht die Hilfe gut, ist man der Groesste im Village und in aller Munde und geniest ein gewisses Ansehen.

Vaiola Hospital

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So ist es uns ergangen, als ein starker Wirbelsturm ueber Tonga hereinbrach. Die gesamte Sippe sass im massivsten Haus der Ulopano Family aengstlich beisammen. Karin und ich fragten die Sippe, wo denn Lossa und ihre 4 Kinder Schutz gefunden haben? Lossa, die Frau des Lehrers Tibassa, so wurde uns erklaert habe es nicht mehr geschafft sich aus dem Busch, aus ihrer kleinen Huette ohne Strom, zu uns zu retten, hiess es kurz.

Wir kannten das unwegsame Gelaende wo die Huette war recht gut, was aber bei einem Wirbelsturm mit 180 Std/km nichts bedeutete, zumal diese pazifischen Stuerme mit einer Menge Regen (meist 6 Std. kommend - 2 Stunden Ruhe - 6 Std. gehend) einher kommen und eben noch flaches Gelaende sehr schnell einen halben Meter unter Wasser setzen.

Unser gelaendetauglicher RANCH ROOVER, der uns durch die ganze Welt gebracht hatte, stand vor der Tuer, da war es keine Frage, was wir kurzentschlossen taten. In unserem hochbeinigen Fahrzeug hatten wir, selbst wenn wir stecken bleiben sollten, eine gute Ueberlebenschance. Die Sicht war gleich Null, aus Tageslicht wurde eine grau/gruene Suppe, gemischt mit peitschendem Regen, den die Scheibenwischer nicht schafften. Wege gibt es nicht mehr, dafuer die Gefahr umstuerzender Palmen im aufgeweichtem Boden.

Ich bin also nur schwarzen Schatten ausgewichen und wir haben uns langsamer als Schritttempo zu Lossas Huette durchgekaempft. Als wir ankamen schrien wir laut ihren Namen, in diesem Heulen und Peitschen des Sturmes allerdings sinnlos - aus der Huette kam kein Lebenszeichen.

Sicher hatten Sie liebe/r Leser/in auch schon einmal so ein Gefuehl zwischen ANGST UND MUT”, so fuehlten wir uns.

Karin blieb zunaechst am Auto und ich brach derweil die Tuer der Huette auf, rundherum stand alles unter Wasser, ich tastete herum, zu sehen war nichts, ich schrie Lossa und endlich spuerte ich Bewegung und Lossa stand triefend mit Baby im Arm und drei kleinen Boedels zitternd vor mir, wir schnappten sie alle und verfrachteten sie ins Auto. Die Rueckfahrt war ein Alptraum, wir wollten langsam wie schon zuvor wieder raus aus dieser Hoelle. Nach einer unendlich gefuehlt langen Zeit erreichten wir wohlbehalten das Haus der Ulopano Sippe, was auch unser Zuhause war.

Wir wurden mit trockenen Sachen, heissem Tee auf dem Gaskocher zubereitet und einer Zigarette verwoehnt, fuer uns war diese Aktion bald vergessen - nicht aber so in Tonga. Die Dankbarkeit von Lossa, sie war bereits schon wieder mit Zwillingen schwanger, ging soweit, das Ihr Mann Tibassa foermlich zu uns kam und sagte, Lossa bekommt bald zwei neue Kinder und so moechten wir Euch fuer die Rettung aus dem Wirbelsturm das Letztgeborene, ein Maedchen namens Malia, schenken.

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Das ist MaliaŽUlupano heute, mit abgeschlossenem Medien- und Journalismus-Studium.

MALIA ŽULUPANO 2009-001

Zuvor hatten wir Malia schon mit Milchpulver versorgt, sie bei Krankheit gepflegt und somit verbrachte Maria sowieso fast jeden Tag bei uns. Dieses aussergewoehnliche Geschenk konnten wir unmoeglich annehmen, sodas wir versprachen, solange wir in Tonga sind Malia zu unterstuetzen.

Erst spaeter merkten wir, welchen positiven Einfluss diese wundersame Rettungsaktion ausgeloest hatte - die Palangis haben 5 Tongan gerettet.

Trotz allem, dass die Behandlung und Medizin fuer Tonganer frei ist, herrscht immer noch Misstrauen zur modernen Medizin. Mehr allerdings bei den Alten und Familien die keine Kontakte nach Uebersee haben.

In einigen Faellen, wo aerztliche Versorgung, oder ein Auffenthalt im Hospital erforderlich waere, z.B. bei Brueche, Verbrennungen oder inneren Krankheiten wird erste Hilfe und Behandlung in der Familie durchgefuehrt. Bei erfolgloser Behandlung oder Verschlimmerung des Krankheitsbildes wird in der Familie beschlossen einen Medizinmann oder -frau aufzusuchen.

Wir haben es mit Soane, dem Mann von Takui erlebt, als er eine faustgrosse Verdickung am Hals bekam. Wir tippten auf Schilddruese und wirkten auf sofortige aerztliche Behandlung oder Hospital hin. Soane schien zu ersticken und litt unter grossen Schmerzen. Er lag im Busch in einer kleinen Huette ohne Strom auf der Erde. Wir schauten haeufig zu ihm und machten uns grosse Sorgen um sein Leben.

Eines morgens, als wir ihn aufsuchen wollten, war er verschwunden.

Wir suchten das Gelaende ab, fragten in der Nachbarschaft, erhielten aber keine Auskunft ueber sein Verbleiben. Ich ging also zu Ika, dem Oberhaupt der Ulopano Sippe, ein sehr frommer, christlicher Mann und bekam von ihm die Auskunft, das man Soane in aller Fruehe zu einem Medizinmann gebracht hat, er mir aber nicht sagen wolle, wer und wo das sei.

Am Abend war Soane wieder da, die Schwellung deutlich kleiner und es klebten Blatt- oder Bluetenteile von Pflanzen an seinem Hals. In den naechsten Tagen war sie dann vollends verschwunden und Soane genesen.

Die Tonganmedizin hat noch heute einen vorrangigen Stellenwert.

Natuerlich ist es fuer Medizinmaenner aeusserst einfach, da, sollte der Patient sterben, ist es Gottes Wille und dem unterliegen selbst Menschen, wo man “denken” vorraussetzen sollte.

Erst im letzten Stadium werden nun diese Patienten, zum Teil ohnmaechtig und fast tot zum Hospital geschafft. Nun hilft selten noch eine Notoperation, denn Behandlung mit Medikamenten.

Versagt hat die moderne Medizin.

In der Sippe werden Familienangehoerige, auch die aus Uebersee zusammen gerufen, Mats und Tappa fuer die Beerdigung gefertigt, eine Grube im Village ausgehoben, gemauert und Vorbereitungen fuer die 10 Tage Party zur Beerdigung getroffen.

Sterben, egal in welchem Alter, egal durch welche Umstaende, ist fuer Tongan nicht aufschiebbar oder traurig, sondern “ GOTTES WILLE

Natuerlich regelt eine hohe Sterberate eine Ueberbevoelkerung auf den Inseln, Geburtenkontrolle wird von der Wirtschaftsmacht Kirche nicht akzeptiert, eine Tongan Familie hat im Schnitt 6 - 10 eheliche Kinder.

Kirchenbeitraege werden uebrigens per Kopf und Jahr berechnet, bei Nichtzahlung erfolgt oeffentliche Anprangerung der Familie von der Kanzel, das Schlimmste was passieren kann ist blosgestellt zu werden, eine Art von Ehrverlust, also wird gesammelt und gehungert, um die Kirchenfuersten zu befriedigen.

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Vaiola Hospital

Erstmals wurde das Vaiola Hospital seiner Bestimmung am 04. November 1907 uebergeben und 1972 von Spendengelder und dem ROTEN KREUZ renoviert.

Mittlerweile verfuegt Tongatapu auch ueber eine Mobilklinik fuer Notfaelle und Geburtenhilfe, das erste Krankenfahrzeug bekam Tonga 1954.

Versorgt wird das Krankenhaus mit mehr denn 20 Container jaehrlich mit jeglichem Material und Medikamente (auch aus Deutschland) vom Roten Kreuz, wie Betten, Bettzeug, Kissen, Handtuecher, Maschinen, Roentgengeraete, OP Tische, und sonstige Geraete.

Das Einkommen eines Arztes in Tonga ist so gering, das er haeufig eine 2. Taetigkeit noch ausueben muss, um seine Sippe satt zu bekommen. 5 Aerzte mussten sich jeweils eine Woche Tag und Nacht die Schichten teilen. Zahnaerzte sind zwischenzeitlich dazu ueber gegangen sich privat mit einer Zahnklinik nieder zu lassen.

Ein Hals- Nasen- Ohrenarzt stand 4 Tage dem Krankenhaus und auch Privat fuer OPŽs zur Verfuegung.

Die Krankenhausbehandlung ist so gut wie umsonst, fuer ein Roentgenbild einer angebrochenen Zehe habe ich 1,70 PaŽanga bezahlt.

Natuerlich gibt es auch andere Fachaerzte, einen Lungenfacharzt, oder den koeniglichen Leibarzt Dr. Till Puloka.

Ob es die private German Klinik noch gibt weiss ich nicht genau.

Die NukuŽalofa Pharmacy und die Fasi-moe-afi Pharmacy sind sehr gut ausgestattete Apotheken, mit hilfsbereitem, fachkundigem Personal zu guenstigen Preisen fuer eine Selbstbehandlung.

Die zweiten Bauphase beginnt am 20.10.2010 fuer 36,1 Millionen PaŽanga, die 2 Stockwerke-Gebaeude fuer die Abteilungen Unfall-, Notfall-, Kinder- und Zahnklinik, Fachaerzte, Apotheke und Schwesternschule (Queen Salote Nursing School). Dies alles ist durch die grosszuegige Entwicklungshilfe von Japan moeglich. Mit Abschluss der Arbeiten wird im Maerz 2012 gerechnet, dann verfuegt Tonga ueber die modernste Klinik im South Pacific mit einer Gesamtinvestition von 66 Millionen PaŽanga.

Mit im Bauprojekt ist eine kleine Solarstrom Anlage geplant, die 20 Prozent des Tagesbedarf decken soll. Alte Gebaeude, die 38 Jahre Dienst hinter sich haben mussten schon dieses Jahr fuer das Projekt weichen.

Das Koenigreich Tonga hat durch diese Modernisierung einen weiteren Schritt bei der positiven Entwicklung im Gesundheitswesen gemacht. Derzeit gibt es ca. 60 Aerzte und ca. 300 ausgebildete Krankenschwestern zur Verfuegung.

Gefuehrt wird das Viola Hospital von Director of Health Dr. Siale ŽAkauŽola, der wird unterstuetzt von 17 Executives der verschiedenen Abteilungen wie:

public health,

surgical,

nursing,

meternal health,

dental,

finance and

administration.

Zu den Executives gehoert:

Dr. Makameone Taumoepeau,

Dr. Bernard TuŽinukuafe,

Dr. Siaosi ŽAho,

Dr. Semi Latu,

Dr. ŽAna ŽAkau Žola,

Dr. Sililo Tomiki,

Dr. Malakai ŽAke.

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VAIOLA HOSPITAL 2007 NEUER TRACKT 001

Japan finanzierte in einer ersten Bauphase zur Erneuerung des Vaiola Hospital einen neuen Trakt mit Bettenhaus, sowie einer Kapelle. Dieser Bauabschnitt ist 2007 fertig gestellt worden, mit Inbetriebnahme wurde der alte Trakt abgerissen.

VAIOLA HOSPITAL 2007 FRONTTAFEL 001
VAIOLA CHAPEL 001
VAIOLA CHAPEL 002

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KINGDOM OF TONGA - DAS LETZTE PARADIES

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Nuku+alofa
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