DIE WASSERFRONT
Die Wasserfront bildet den Abschluss der Hauptstadt NukuŽalofaŽs durch eine beleuchtete Teerstrasse im Norden der Insel zur offenen See mit seinem vorgelagerten Riffguertel und einigen vorgelagerten Inseln, die zum Teil fuer den Tourismus erschlossen sind. Teerstrassen, geschweige denn Strassenbeleuchtungen sind auf Tonga nicht unbedingt zu erwarten, die Strassen der Hauptstadt sind groesstenteils befestigt, es gibt aber noch Stadtteile (Village), die nur mit gewalztem Korallenkies belegt sind, was bei Trockenheit beim Befahren eine ungeheure Staubwolke verursacht und bei Regen schmierige Matschloecher hinterlaesst.
Die Aussenbezirke verfuegen nur ueber diesen Belag mit Ausnahme der Strasse zum Flughafen, zum privaten Wohnsitz des Koenigs und einige Strassen die zu Sehenswuerdigkeiten fuer den Tourismus befestigt wurden.
Hierbei handelt es sich immer um Entwicklungshilfe - Projekte, finanziert durch die USA, Germany, Frankreich, China und sehr viel durch Australien und New Zealand.
Um die Abwicklung solcher Projekte ranken sich haeufig die schoensten Geruechte, so war zum Beispiel die Erneuerung der Flughafenstrasse durch Australien geplant, die Teerfaesser standen entlang der Strasse bereit, Maschinen waren fuer den Verbleib eingeschifft und ein Millionen Dollarbetrag angewiesen.
Australien sandte einen Beobachter der den Arbeitsablauf durch eine einheimische Firma und die Finanzierung abwickeln sollte, leider waren die Dollars nicht mehr aufzufinden und er reiste unverrichteter Dinge wieder ab.
Es dauerte Wochen und die Androhung saemtliche Unterstuetzung einzustellen, wenn sich das Geld nicht wieder einfindet, irgendwann war es denn auch wieder da und das Projekt konnte doch noch durchgefuehrt werden.
Die Australier sind aeusserst locker, aber konsequent, so sagte zum Beispiel bei einem Disput mit der englischen Queen und dem damaligen Primeminister Keating, der den Arm um die Queen legte und sinngemaess sagte: Wenn Dir das nicht passt, kommt der Unionjack von unserer Flagge und wir machen einen Aborigine drauf. Er haette es gemacht.
Beginnen wir einmal die Wasserfront im Westen an der Zufahrt zum Pallast Richtung Osten zu befahren, vorbei an einem Fahnenmast mit 4 in Richtung See gerichteten Kanonen. Dieser Mast ist
an Feiertagen, zur Parlamentseroeffnung am 31. Mai und zur Schliessung am 15. November mit bunten Wimpeln geflaggt und je nach Anlass, so auch zum Kings Geburtstag wird mit den Kanonen Salut geschossen.
Es ist schon ein grosses
Ereignis fuer die Tonganer, Geld im Ueberfluss zu haben, welches so schnell wie moeglich ausgegeben werden muss.
So wird berichtet das Parlamentsmitglieder 10.000 T$ zur Eroeffnung und fuer jede Sitzung ca. 3.000 T$ bekommen,
ein erstrebenwertes Ziel, denn davon leben ganze Sippen, die Bars und DiskoŽs in dieser Zeit.
Das Durchschnittseinkommen eines Arbeiters liegt bei ca. 80 T$ pro Woche.
Als naechstes waere der Second Hand Markt (Fare), der etwas zurueck liegt zu nennen, hier wird mit Waren jeglicher Herkunft gehandelt, dort haben wir einmal einen Handwolf fuer die Herstellung von Leberwurst gefunden.
Als naechstes schliesst das Touristenbuero an, es geht vorbei an einigen Gasthaeusern, Restaurants, Princessin PilolefuŽs Haus, zum Date Line Hotel, wiederum Gasthaeuser und Restaurants, zum Coltstore, einem Kuehlhaus mit Verkauf. Vor Jahren von dem Deutschen Rainer und Angie gefuehrt, nach der Scheidung ging er zurueck nach Deutschland und Sie versuchte noch kurze Zeit, ohne Erfolg, mit einem Tongan das Geschaeft zu fuehren.
Nun ist man am geschuetztem Jachthafen angelangt, woran der Fischmarkt (Deutsches Projekt) angrenzt und die Strasse an einer Deponie vorbei in das wohl geschichtstraechtigste, aber heute wohl aermste Viertel Popua auslaeuft, nicht zuletzt wegen des Sumpf mit seinen Mangroven und den Moskitos (Nonos, die mit den schwarz/weiss gebaenderten Beinen und unheimlich aggressiv).
Mitte 1990 gab es einen Plan dieses Gebiet vollends trocken zu legen und das feudalste Urlaubs- Ferienparadies mit grossen Hotels und Cassino entstehen zu lassen, Gluecksspiel ist bis zum heutigen Tage vom Koenigshaus verboten, es gibt aber heute schon clevere Tongan, die eine Option fuer derartiges haben, fuer Geldspielautomaten z.B. und nur noch auf eine Zulassung warten.
Dieses Projekt sollte durch Entwicklungshilfe und private Investoren finanziert werden und spaeter ganz von Tongan gefuehrt werden.
Es gab bereits ein Modell, ist aber letztendlich doch als undurchfuehrbar verworfen worden. Der meistgesprochene Satz ideenreicher, planungsfreudiger Tongan ist uebrigens: I wait for some China People.
Die Meldung, des Koenigs TaufaŽahau Tupou IV. Renomier-Dateline-Hotel wurde 2002 mit 51% zu 49% an Chinis verkauft, sicher die traurige Folge akuter Geldnot der Regierung, mit und ohne Geld geht irgendwann jedes Paradies zugrunde. Einzige Vorraussetzung dieses Deals war eine Renovierung des Hotels fuer damals 9 Mill. T$. Am 30.11.2012 uebernimmt Tongas Government (Minister of Finance - HON LISIATEŽAKOLO) das unter Liquiditaet stehende Hotel durch Uebernahme der Non-Government Verbindlichkeiten endlich zurueck. Fuer das Management suchte Tongas Regierung ein vorruebergehendes Management bis zur oeffentlichen Ausschreibung. Viel Glueck /dwn
Chinis gelten auf den Inseln als geschaeftstuechtig und das Wichtigste, als finanzkraeftig.
Seit Dr. Wong, einem sogenannten schwerreichen Investor, der die Planung fuer das Airport Hotel (auch dieses Hotel verloren die Chinis, es ist heute ein Scenic Hotel) durchfuehrte, sich monatelang in Tongas Hotels verwoehnen liess und es erst 10 Jahre spaeter zu der feudalen Hotelanlage fuehrte, ist man auch in dieser Beziehung etwas vorsichtiger geworden, in wie weit der damalige Pro China eingestellte Koenig George Tupou V. diese Ansicht vertrat, blieb abzuwarten. Finanziell zahlte sich diese Sympathie aus, China uebernahm den Kredit von 116 Mill T$ fuer die Erneuerung der durch die Revolte 2006 zerstoerten Innenstadt von NukuŽalofa.
Fuer diese finanzielle Unterstuetzung sicherte sich China Privilegien in Tonga um ihre Leute ins Land zu bringen. so haben sie bereits einen Radio- und Fernsehsender als Partnerchip von Tonga erhalten, natuerlich in englischer/chinesischer Sprache, rund um die Uhr. Der derzeitige Koenig King Tupou VI. laesst sein Government freie Hand die weitreichensten Vorteile der finanziellen Unterstuetzung durch Entwicklungshilfe von Aussen zu bekommen, auch dazu gehoert China, wie aber sieht es mit der inneren Sicherheit aus?
Zu der Strassenbeleuchtung der Wasserfront sei anzumerken, das diese als Projekt von Deutschland finanziert wurden. Es handelt sich hierbei um die grossen, verzinkten Bogenlampen, etwas Heimat fuer die ca. 60 Deutschen die hier leben, 20.000 km von zu Hause.
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