TAPA - NGATU ( polynesisch )
Eine schoene Sache ist auch die Tapa - Malerei, die ich natuerlich auch probieren musste. Erlernt habe ich die Technik von dem ehemaligen deutschen Wirt in Tonga, Alfred Schomburg (+), vom ehemaligen FredŽs Restaurant, der ein wahrer Kuenstler war.
Mittlerweile war Fred wieder in Deutschland, wir wollten ihn gern noch einmal treffen, doch ist er sehr ploetzlich verstorben und es blieb nur bei Telefonaten zu den Festtagen. Gern haetten wir noch einmal ueber die Tonganzeiten mit ihm geredet. Natuerlich wuerde mich auch interessieren, wie seine Tochter Betty sich rausgemacht hat, als Mercedes Guenther sie mit nach Deutschland genommen hat, war sie erst 6-7 Jahre alt. Ob sie uns noch kennt? Der weil erst einmal liebe Gruesse.
Hier eines meiner wenigen Bilder mit meinem Tonganname Fao unterzeichnet. Dieses malen geht nur in der Suedsee. Versuchen Sie mal eine Palme aus dem Gedaechtnis zu malen - meist werden es Windmuehlen.
Tapa wird benutzt als traditionelle Tanzkleidung, Zudecke, Wandbekleidung und zeremonieller Fussbodenbelag.
Tapa ist fuer Tonganer ein wertvolles Geschenk zum Geburtstag, zur Hochzeit und anderen Feierlichkeiten und wird in Uebersee hoch gehandelt.
Zur Herstellung werden die ca. 2m langen, zwei fingerdicken Stangen des Mulberry Tree ( Broussonetia Papyrifea ) mit der Bezeichnung Hiapo verwand. Die eigens dafuer angepflanzten Baeumchen benoetigen ca. 2 Jahre, um geschnitten zu werden.
Nun werden sie auf der gesamten Laenge eingeritzt und die obere Rinde von der weichen weissen Schicht getrennt, das wird aeusserst geschickt gehandhabt, um keine Loecher hineinzureissen. Diese verbleibende Rinde mit der Bezeichnung Tutu wird in der Sonne aufgerollt getrocknet.
Bevor das Tutu weiter verarbeitet wird, kommt es ueber Nacht in Wasser und wird anschliessend mit einem 33 cm langem, rechteckigem, laengst eingerilltem Schlagholz ( Ike ) aus dem Hartholz vom Toa Tree ( Casuarina Equisetifolia ) geschlagen.
Die Tonganfrauen beginnen in aller Fruehe, bis zum Sonnenuntergang mit dieser Arbeit. Als Gegenlager dient ein ca. 2m langer aufgesaegter Stamm, der an beiden Enden mit eingekerbten kurzen Lagerhoelzern auf der Erde liegt und die Frauen im Schneidersitz dahinter sitzen. Meistens wird diese Arbeit zu Hause, oder in den oeffentlichen Tapahaeusern des Villages Fale Kautaha verrichtet.
Im Bildvordergrund ist das Ike zu sehen, in der Bildmitte das Gegenlager
Die urspruenglich ca. 4 cm breiten Holzfaserstreifen werden immer wieder befeuchtet und gefaltet, bis diese hauchduenn und fast durchsichtig geschlagen sind, um auf einer Leine getrocknet zu werden.
Die einzelnen Teile werden meist doppelt zu einer Groesse von bis zu 142m x 92m fuer spezielle Anlaesse mit Arrowroot ( Tacca Leontopetaloides ) als Klebstoff zusammmen geklebt.
Nun wird der gesammte Teppich in Rechtecke eingeteilt und beidseitig entgegengesetzt beginnend, auf der gesamten Laenge numeriert.
Die Zahlenfelder bleiben weiss, die uebrigen werden mit verschiedenen Mustern bis hin zum Tonganwappen oder Tierdarstellungen bemalt.
Die Muster nennen sich Kupesi.
Als Farbe dient der gekochte Sud gehackter Borke des Koka Tree (Biskofia Javanika), fuer braune oder die Borke des Tongo ( Bruguiera Conugata ) fuer schwarze Farbe.
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Auf diesem halbrund geformten Holzgestell im Fale Kautaha sind die Kupesi angebracht, sie werden mit hell- braune Farbe betupft, um dann wie durch eine Druckwalze das aufgelegte, bereits zu seiner entgueltigen Groesse zusammengeklebtem Tapa aufzudruecken, die Muster zeichnen sich ab und brauchen nur nachgezeichnet zu werden.
Ein fertiger Tapa-Teppich zum Trocknen in der Sonne, dieses Excemplar duerfte um 2.000 .- PaŽanga kosten und wird z.B. als Strassen.- oder Wegabdeckung genommen, wie bei der Beerdigung des Koenigs TaufaŽahau Tupou IV.
Original handgefertigte Kupesi Druckplatte, komplett aus dem Material der Kokos Palme.
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